Geschichte

Die Geschichte des Sinfonieorchester Carl Zeiss Jena begann am 1. März 1934, also sogar noch einige Wochen vor der Gründung des Jenaer Sinfonieorchesters, das der Vorgänger der Philharmonie war. Aus der Taufe gehoben wurde das Orchester von 25 Zeissianern, die mit Zustimmung der Geschäftsleitung des Zeiss- Unternehmens die Blaskapelle Zeiss gründeten. Streicher kamen dann auch noch hinzu. Später machte das Orchester Höhen und Tiefen durch. Durch den Krieg arg dezimiert, waren die Neuanfänge ermutigend. Bereits Mitte 1946 ist ein erster Konzertauftritt in den Quellen belegt. In den 50er Jahren erlebte das Carl-Zeiss-Sinfonieorchester sogar eine große Blüte. Bis zu 100 Mitglieder hatte das Betriebs-Ensemble, wobei zu den ca. 70 Sinfonikern auch eine Tanzgruppe und ein Chor gehörten. Es wurde zum offiziellen „Klangkörper“ und Aushängeschild des VEB Carl Zeiss Jena. Das Orchester erhielt alle nur denkbare Förderung, so dass es möglich war, zahlreiche Konzerte mit namhaften Solisten aufzuführen. Und dank der wohlwollenden Unterstützung des damaligen Werkdirektors Hugo Schrade spielte das Laienorchester auch oft während der Pausen auf dem Hof des Hauptwerkes von Carl Zeiss (der jetzige Ernst- Abbe- Platz mit dem Campus der Universität), damit Arbeiter und Angestellte ihre Kräfte auffrischen konnten. Der 5. Dirigent hieß Erich Kley. Er ist einigen der heute Mitspielenden noch bekannt. Nach seinem Tod übernahm der Geiger der Jenaer Philharmonie Roland Weske das Orchester. Erstmals dirigierte er im Dezember des Jahres 1988 das Weihnachtskonzert.  Herr Weske war von 1989 – 1991 hauptamtlich für die künstlerische Leitung des Zeiss- Orchesters bei den Zeiss- Werken angestellt; hatte dafür seine Stelle bei der Philharmonie gekündigt.     


Nach der politischen Wende ab 1990 musste das Orchester versuchen, eine neue Organisationsform zu finden. Dazu wurde das „Sinfonieorchester Carl Zeiss Jena“ als eingetragener Verein gegründet. Der Orchesterbetrieb konnte nur durch den tatkräftigen und unbezahlbaren Einsatz des damaligen Vorstandes und insbesondere des Dirigenten Roland Weske weitergeführt werden. Seit 1977 pflegt das Orchester die sogenannte „populäre Klassik“. Die damals von Erich Kley gegründete Konzertreihe „Meine schönste Melodie“ ist Anziehungspunkt für viele Musikbegeisterte und nimmt einen wichtigen Platz im Jenaer Kulturleben ein. Im Jahr 2023  war Roland Weske 60 Jahre Mitglied des Sinfonieorchesters „Carl Zeiss“ und 35 Jahre Dirigent. Für seine Verdienste wurde er vom Landesmusikrat Thüringen und vom Landesverband der Laienorchester geehrt. Im Jahr 2024 begeht das SOZ Jena sein 90. Gründungsjubiläum mit einem Festkonzert am 20. Oktober 2024 im Volkshaus.